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Rumänien 2005

von der Grenze nach Constanta

Mit dem Wohnmobil durch Rumänien, Teil 2

Am 16.08.2005 erreichen wir so gegen 16:00 Uhr die ungarisch - rumänische Grenze bei Varsand. Die Abfertigung ist recht schnell erledigt und wir kommen endlich ins "gelobte Land"
Hier ist es jetzt 17:30 Uhr

Hier ist die Etappe, die wir bis zum Abend zurücklegen werden

ca. 130 km, ca. 3 Stunden

Grenzübergang Varsand

Der erste Eindruck: Endlose Sonnenblumenfelder
Der zweite: SAUWETTER !!!

Menschenleere Grenzregion bei Varsand

Kirche in der Nähe von Arad

Richtung Timisoara
Wir fahren bis Timisoara, wo wir übernachten wollen. Es regnet immer noch und so vergeht uns die Lust auf weitere Bilder.
Timişoara ist mit 315.977 Einwohnern (Stand 2004) eine der größten Städte Rumäniens und wirtschaftliches sowie kulturelles Zentrum des Banats im Westen des Landes. Das Stadtzentrum besteht aus einem breiten sehr sehenswerten Boulevard mit Geschäften und Straßencafés zwischen der orthodoxen Kathedrale und dem Opernhaus (heute Fußgängerzone). Sehenswert ist der alte Festungskern der Stadt (Cetate) rund um die Piaţa Unirii (ausgesprochen: Piatza Uniri), der Domplatz, mit seinen repräsentativen Gebäuden aus der Kaiserzeit, dem katholischen Dom und der serbischen Kathedrale.
Kurz vor Einbruch der Dunkelheit treffen wir auf dem Campingplatz ein, werden auf eine Stellplatz verwiesen und verkriechen uns nach einem kurzen Abendessen in die Koje.

17.08.2005

 

Campingplatz Timisoara
Der Platz ist optisch recht gelungen (außer dem Reisemobilstellplatz), allerdings lassen die sanitären Anlagen zu wünschen übrig. So sind Duschen ohne Türen bei einem Übernachtungspreis von ca. 15,- EUR nicht gerade der letzte Schrei.
Heute morgen ist das Wetter ein bisschen besser. Zwar kein Sonnenschein, aber wenigstens regnet es nicht. Wir beschließen, weiter zu fahren, das Wetter scheint uns nicht geeignet für einen Stadtbesuch. Wir waren schon einmal in Timisoara (1999). Die Stadt besonders der Platz der Einigkeit (Piaţa Unirii ) ist sehr sehenswert.
Wetter na ja Weg: 210 km, 8 Stunden
Wir brechen auf und fahren auf der sehr schlechten N 3/E70 ca. 50 km nach Osten bis Lugoj. Die Stadt gefällt uns, wir finden in Stadtmitte einen Parkplatz und machen einen Bummel.

Lugoj-Fußgängerzone

 

Drei Kirchen

begeisternde Schmiedekunst

Historisches Museum
Nach 2 Stunden Sightseeing geht's weiter und wir finden endlich an einer Tankstelle die seit 2005 vorgeschriebene Plakette, die uns erlaubt, auf rumänischen Strassen zu fahren.

Wunderschöne Landschaft, aber leider fängt es wieder an zu regnen.


Warten ist angesagt

Wir fahren auf der N 68/E673 nach Nordosten durch das Hügelland der Südkarpaten und nehmen uns vor, bei besserem Wetter wiederzukommen.
Kurz vor Deva treffen wir auf die N 76/E79, eine der Hauptverkehrsadern in RO.

ist er nicht lieb ??
Im rumänischen Verkehrswesen gibt es eine Hauptregel: Jeder muss der Erste sein, ob er kann oder nicht.
1) Fährst du unter 100, dann zeigt dir der LKW-Fahrer hinter dir, wie schnell hier gefahren wird.
2) Schneller als 110 musst du den Dacia vor dir überholen, sonst tritt wieder Punkt 1 in Kraft,
also.....
überhole, der Gegenverkehr wird schon auf die Seite fahren.
In der Stadt an einer Ampel ist es normal, dass auf einer 2-spurigen Strasse 5 (fünf) Autos in der ersten Reihe stehen. Jeder muss auf jeden Fall der Erste sein. Das führt zu pittoresken Situationen beim Anfahren, die aber seltsamerweise immer glimpflich ablaufen. Es ist sehr unterhaltsam, das Ganze aus der (mindestens) dritten Reihe zu beobachten.
Übrigens habe ich immer noch nicht begriffen (obwohl ich schon 10 Mal in RO Urlaub gemacht habe), woher der Rumäne weiß, dass die Ampel in genau 3 Sekunden von Rot  auf Grün springt, er also 3 Sekunden vor Grün losfährt. Als Ausländer muss du dann auch losfahren, sonst beginnt hinter dir ein wildes Hupkonzert.
Am Abend kommen wir am Rasthof "Lutsch 2000" an. Es regnet immer noch. Wir suchen uns einen  Platz und machen es uns im WOMO gemütlich.

18.08.2005 Es regnet !

Rasthof "Lutsch 2000"
mit "Bärengehege"
Die Tiere tun uns leid.
Wir füttern sie mit Brot, bestrichen mit Honig.

Heute wollen wir bis Sibiu fahren, zunächst aber einen Abstecher nach Alba-Iulia machen. Weg: ca 100 km Zeit: ca. 9 Stunden

Alba Iulia (deutsch: Karlsburg, ungarisch: Gyulafehérvár) ist eine Stadt am Mureş in Siebenbürgen/Rumänien und Hauptstadt des Bezirks Alba. Im Mittelalter wurde die Stadt auch Balgrad (deutsch Weißenburg) genannt, den deutschen Namen Karlsburg erhielt sie erst 1711.

 

  

Im Jahr 1912 wurde König Ferdinand I. und Königin Maria von Rumänien in Alba Iulia gekrönt. Die orthodoxe Kathedrale wurde zu diesem Anlass erbaut.

Das Basorelief befindet sich an der Vorderseite des Fürstenpalais von Horia Flamandu (1975) entworfen . Dieses Basorelief stellt Mihael den Tapferen dar, der die Würdigung der drei vereinigten Fürstentümer entgegennimmt. Länge 6,20 m

Die Vereinigungshalle

Der Anschluss Siebenbürgens an Rumänien wurde am 1. Dezember 1918 in Alba Iulia proklamiert und durch den Friedensvertrag von Trianon bestätigt. Vereinigungshalle
  Der Rundgang durch das Gebäude ist beeindruckend.
Die katholische Kathedrale

Das Westtor Blick vom Tor nach Westen auf die neue orthodoxe Kathedrale.

Solche schönen Holzarbeiten findet man im ganzen Land


Hier ein Link mit sehr vielen Infos über die Stadt und die Festung

Nachdem wir in einem Restaurant noch einen Cafe getrunken haben, fahren wir weiter Richtung Sibiu.
Der ganz normale Verkehr auf der N 1/E 68

Das ganz normale Wetter in diesem August
Wird es etwa heller ?

Natürlich nicht
Kurz vor Sibiu

Wenn man nach oben schaut, kriegt man langsam Angst
Sibiu; keine Bilder, der Stress war zu groß. Hier wollen wir eigentlich übernachten, aber alles kommt anders. In der Stadt hatten wir schon einmal mit dem Wohnwagen übernachtet. Auf einem wunderschönen Platz mit großen alten Bäumen. Im ADAC-Campingführer ist der Platz auch beschrieben, also suchen wir. Nach der 3. Stadtrundfahrt fragen wir dann endlich einen Taxifahrer, der uns dann eine Wegbeschreibung gibt. Tatsächlich finden wir den Platz: Wunderschöne alte Bäume und dazwischen ein kombinierter Schutt-/Schrottplatz. Mann war das ein Frust. Wir lesen nochmals nach: da steht doch etwas von einem Hotel. Nebenan ist eins, aber mit einem großen Schild an der Einfahrt: 2 Tonnen Gewichtsbeschränkung, aber nichts von Camping. Wir stiefeln los. Tatsächlich: hinter den Haus steht ein kleines Mobil in einem Hof direkt neben einem großen Stomaggregat,das fröhlich vor sich hin lärmt. Der Hof liegt voll mit Bauschutt dazwischen Matsch, Schrott und Abfall; alles also sehr einladend. Unsere Reaktion ist entsprechend: nichts wie weg. Also weiter, schlimmer kann's nicht kommen.
Wir quälen uns noch einmal durch die Stadt und fahren dann Richtung Brasov. Und siehe da: ca. 16 km hinter Sibiu sehen wir eine Raststätte mit einem großen Parkplatz. Wir fahren hin, meine Frau redet mit einem Mann, der hier arbeitet und alles ist geregelt. "Duschen sind dort oben, Wasser gibt's hier und essen können Sie in einer der beiden Gaststätten" war die Essenz einer ca. halbstündigen Unterhaltung. Wir sind hochzufrieden, stiefeln in die erste Kneipe, essen ein wirklich gutes Steak mit einer Flasche Wein zum Preis einer Currywurst und gehen begeistert ins Bett.


19.08.2005 Das ganz normale Augustwetter

Unser Weg für heute

Weg:Ca.170  km

Zeit: 7 Stunden

Der Olt mit einem Hochwasser, wie schon lange nicht mehr. Der Mann mit der Kamera wollte ein paar originelle Bilder schießen, überquerte schnell die Straße und stand plötzlich bis zum Hals im Wasser.
Burg Fagaras Burg Fagaras
Burg Fagaras Burg Fagaras
Bei einer Pause wird er mitgefüttert. Den Anblick hatten wir gestern auch schon einmal.
Einfahrt Brasov Sacele
Die ersten Berge tauchen auf Das zuverlässigste Fahrzeug im Land.
Nach jeder Kurve neue Gipfel Cheia, unser Ziel
Super Landschaft ein moderner "Campingplatz"
Eine kleine Kapelle am Straßenrand. Sie wollen nach hause.
Wir sind für heute "zu hause". Der Campingplatz Mos-Martin ist von der einfachen aber sympathischen Art. Kein überflüssiger Luxus, auch Duschen ohne Tür, aber dafür kostet er auch nur 5,- EUR. Der Besitzer, ein Deutsch-Rumäne erzählt uns, dass er hier vielleicht ein Hotel bauen will. Hoffentlich nicht.

20.08.2005 Wetter: durchwachsen

Cheia->Constanta Weg: 346 km Zeit: 7,5 Std.
Wir haben wunderbar geschlafen.
Camping Mos-Martin und Umgebung
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir so gegen 12 Uhr los
Wieder ein "LKW" vor uns See vor Valenii de Munte
Erdölförderung bei Valenii de Munte Die Berge werden niedriger
In jedem Ort gibt es eine ansehnliche Kirche. Wir sind an der Stadtgrenze Bucuresti und machen Pause vor der Polizeikaserne.
Noch 200 km zu fahren,
die Nordostumfahrung Bucuresti
Fetesti
Inzwischen existiert eine brandneue Autobahn (Autostrada soarelui) zwischen Bucuresti und Drajna Noua (ca 35 km vor Fetesti). Eine richtige Rennstrecke durch brettebenes Land. Die restliche Strecke ist im Bau, und ich denke, dass sie bis Mitte 2006 fertig sein wird. Die Einfahrt bei Bucuresti befindet sich ca. 3 km südlich des Fundeni-Sees auf der Ostseite der Stadtumfahrung.
Übrigens: Der Normalrumäne fährt auf der Autobahn höchstens 100 km schnell, außer er hat ein teueres Westauto unter dem Hintern:
Die Eisenbahnbrücke über die Donau bei Cernavoda Auch das ist die Donau
Im Bundesland Constanta angekommen. Die Schleuse des Kanals Donau-Schwarzes Meer.
Cernavoda Ein Gewitter kommt auf
Regenbogen in Medgidia Sonne und Regen
Es gießt wie aus Eimern. In Constanta angekommen.
Etwa gegen 19:30 kurven wir noch 3 mal um den Block, bevor wir einen Parkplatz finden.
Wir sind angekommen. Es war eine interessante Reise. Leider hatte der Wettergott kein Einsehen mit uns. Aber daran ist nichts zu ändern. Wir nehmen schnell das Notwendigste mit und freuen uns auf eine warme Dusche.
 

HIER  geht's zum nächsten Bericht: Constanta

Statistik

Datum Wegstrecke Tachostand km
12.08.2005 Abfahrt Merzig 11517  
16.08.2005 Grenze - Varsand 13017 1500
20.08.2005 Constanta 14107 1090
21.08.-06.09.2005 Constanta und Umgebung 14107 - 14250 243
06.09.2005 Abfahrt Constanta 14250  
10.09.2005 Grenze Oradea 15180 930
10.09.2005 Grenze Österreich 15610 430
14.09.2005 Merzig 16886 1276
 

gesamt 

  5369

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