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Rumänien 2005

Constanta-Grenze

Mit dem Wohnmobil durch Rumänien, Teil 4 (Rückreise)

       
Heute geht's wieder nach hause. Wir wollten ganz früh losfahren, aber natürlich ist es wieder etwas später geworden (ca. 13:30 Uhr).
06.09.2005 Wetter: super !!!    
Bis nach Pitesti (Campingplatz) Weg: 350 km Zeit: ca. 6,5 Std
Wir verabschieden uns ausgiebig.   Nach dem obligatorischen Großeinkauf in der Metro fahren wir um 14:30 Uhr tatsächlich los
Durch Medgidia Immer mit der Ruhe.
Kunstwerke am Straßenrand.

 

Eisenbahnbrücke über die Donau.
Die Autobahn Cernavoda - Fetesti wird gerade erneuert, die 2. Fahrbahn ist also gut als Fußweg zu gebrauchen. Letzte Einkaufsmöglichkeit vor der Autobahn nach Bucuresti.
Noch 150 km bis Bucuresti.
Die neue A2 führt ca.1 - 2 km südlich der N 3(A) von der Kreuzung E3A/E21 bis nach Bucuresti.
Der Fundeni-See vor der Hauptstadt.
Caldararu.
 
Peripherie Bucuresti von der südlichen Umgehungsstraße aus gesehen.
Es wird schon dunkel. Noch ca. 15 km bis Pitesti. Wir werden hier auf dem Campingplatz übernachten.    
Aber wo ist der Platz? Im Promobil Caravaningführer ist ein Piktogramm auf der Karte im Norden der Stadtmitte. Im ADAC Campingführer ist der Platz genauso beschrieben, also suchen wir im Norden.
Vergeblich; schon treten die ersten Schweißperlen auf die Stirn, denn es ist schon richtig dunkel.
Wir, d.h. meine Frau, fangen uns an durchzufragen: Der 1. Taxifahrer weiß nichts von einem Campingplatz "Trivale". Der nächste schickt uns an eine Sportanlage. Wieder nichts! Auf einem Parkplatz steht ein Minibus. Meine Frau fragt den Fahrer und endlich weiß jemand etwas: "Geradeaus, dann links dann bis an die Ampel dann.............. Er muss wohl unser entsetztes Gesicht gesehen haben, denn plötzlich steigt er in seinen Sprinter und winkt uns, zu folgen. Nach einigen "rechts und links" zeigte er uns geradeaus. Wir bedanken uns, fahren in die angegebene Richtung und tatsächlich, ein Schild "Camping Trivale".
Uns fällt ein Stein vom Herzen. Dann ein "Hotel Trivale" Meine Frau stiefelt los, kommt nach einer Viertelstunde zurück: "ja hier war einmal ein Campingplatz, aber der ist seit mindestens 10 Jahren geschlossen". Soviel zu Informationen aus teuren "Campingführern". Wir können aber auf dem Parkplatz gegenüber dem Hotel stehen bleiben und verbringen dort eine ruhige Nacht.

07.09.2005 Wetter: super    
Unser Schlafplatz Das Hotel
Genau gegenüber: --> Der verlassene Campingplatz
       
Unser heutiges Vorhaben:
Die "Transfagarasan" bis zum Balea-Lac
Strecke. 110km Dauer: 9 Std, aber mit vielen Pausen
Daten: Transfagarasan, Karpaten, Höhe: 2044 m, Länge des Anstiegs: 26 km,
Länge Strecke gesamt: 105 km

Die Straße ist einer der Monumentalbauten des Diktators Ceausescu und wird als solcher auch kräftig kritisiert.
1972 begannen Soldaten und Sträflinge mit dem Ausbau des 1944 eingeweihten Transfagaras-Höhenweges zur Fagaras-Hochstraße. Ceausescu sprach zwar von der Errichtung eines Wintersportgebietes im Bâlea-Tal, doch der eigentliche Sinn bestand, falls nötig, in einer raschen militärischen Präsenz in Siebenbürgen, wo ja immerhin mehrere Jahrhunderte Ungarn das Sagen hatten. In zwei Weltkriegen mussten die Regierenden in Bukarest die bittere Erfahrung machen, dass der Kampf um die Karpatentäler höchste Verluste forderte. Verkehrspolitisch notwendig war der Bau nicht (wie viele Straßen sind das schon??). In einer sozialistischen Hau-Ruck-Aktion grub, bohrte und sprengte man die Straße in ein Lawinengebiet ersten Grades. Weder Ingenieure noch Techniker erkannten, oder wollten die Gefahr erkennen, die von diesem Teil des Gebirges ausging. Wie viele Arbeiter und Soldaten beim Bau der Straße Lawinen zum Opfer fielen, wurde nie bekannt - von einem Skigebiet war keine Rede mehr. Den letzten Toten gab es im vergangenen Winter, eine Lawine zerstörte den halbfertigen Neubau der abgebrannten Bâlea-Schutzhütte. Trotzdem gehört die Transfagarasan, zusammen mit der Straße durch die Bicaz-Klamm in den Ostkarpaten, zu den spektakulärsten Straßen in den Karpaten.
Pitesti: die orthodoxe Kirche. Eine richtig saubere Stadt.
Stadtausgang Richtung Curtea de Arges    

Curtea de Arges


Stadteingang

 
Stadtmitte

Curtea de Arges
Curtea de Arges ist eine der ältesten Städte in Rumänien. Gemäß einer Überlieferung wurde sie im 14. Jahrhundert vom Fürsten Radu Negru gegründet, der sie im folgenden zur Hauptstadt der Walachei ernannte. Daher erhielt sie auch den Namen Curtea (dt. Hof). In der Stadt gibt es ein paar antike Kirchen und es entstand Ende des 18. Jahrhundert ein Bischofssitz.
Die Kathedrale von Curtea de Arges ist eines der berühmtesten Gebäude in Rumänien. Sie steht auf den Grundmauern eines Klosters und liegt am Nordende der Stadt. Sie ähnelt einem sehr großen und kunstvollen Mausoleum und wurde im byzantinischen Stil mit maurischen Arabesken erbaut. Ihr Grundriss ist rechteckig, auf der Rückseite findet man aber sehr viele Anbauten. Im Zentrum des Gebäudes erhebt sich ein Dom, auf der vorderen Seite zwei kleinere Kuppeltürme, während sich ein zweiter Dom, der breiter und höher ist als der zentrale, aus dem Anbau erhebt. Auf jeder Spitze thront ein umgedrehter birnenförmig geformter Stein. Es symbolisiert ein dreifaches Kreuz, das für die Dreifaltigkeit steht.

Eine Steintafel besagt, das der Fürst Neagoe Basarab von 1512 bis 1521 die Kathedrale erbaut hat. Eine andere berichtet, das der Fürst Ioan Radu die Arbeit im Jahr 1526 fertiggestellt hat. Eine dritte Beschreibung aus dem Jahr 1681 berichtet von Reparaturarbeiten durch den Fürsten Serban Cantacuzino. Die vierte Tafel dokumentiert eine Restaurierung durch den ersten Bischof Joseph im Jahr 1804. Zwischen 1875 und 1885 wurde die Kathedrale rekonstruiert und im Jahr 1886 war sie wiederhergestellt.

Hier einige Bilder von der Kathedrale von unserem ersten Besuch 2001.

   
       
Kurz hinter der Stadt machen wir erst einmal Pause, --> bevor es weiter in Richtung Berge geht.
Immer nach Norden, und die Berge werden höher Von hier an wird es richtig gut.
Wunderschöne Einblicke. von hieran geht's bergauf.
Die Strasse des Anstiegs ist gut befahrbar, nur um den See "Lacul Vidraru", (ca. 15 km), ist der Schlaglochslalom angebracht. Unser Fiat hat sich manchmal arg geschüttelt.
Der Vidraro-Stausee, erbaut zwischen 1961 und 1966, ist der größte Stausee Rumäniens. Seine Staumauer ist 307 Meter lang und 166 Meter hoch und umfasst ein Volumen von 465 Millionen Kubikmetern, der See selbst ist 14 Kilometer lang.
 
Hier folgt eine Bilderserie von der Anfahrt zum Balea Lac.
 
Wir finden einen geeigneten Platz direkt am Ausgang des Tunnels und machen vor dem Dunkelwerden noch eine Spaziergang um den See herum.
Cabana Balea-Lac in 2045 m Höhe Noch etwas Schnee übrig vom letzten Jahr
Die Cabana im Abendlicht   Die "alte" Hütte
Es wird langsam kalt und wir ziehen uns in unsere "Höhle" zurück.

08.09.2005 Wetter: strahlendblauer Himmel, aber saukalt; 4 Grad Celsius.    
Ich laufe ein wenig herum. Die Sonne ist noch nicht überall angekommen.
 

Im Kessel ist's noch dunkel und kalt

Vor der Bergstation sitzen schon Leute beim Frühstück.

 

Jetzt kommt die Sonne bald auch zu uns.
Nach einem guten Frühstück fahren wir weiter
Wir wollen bis nach Sebes Strecke:130 km Dauer: 9 Std
Es geht bergab mit grandiosen Ausblicken
   

 

Verkaufsstände an der Talstation der Seilbahn

Diese Strasse ist eine der schönsten, die ich bisher gesehen habe. Wir werden sicher einmal wiederkommen.
       

Wir machen ausgiebig Pause mit Grill u.s.w. und genießen den schönen Anblick der Berge
       
Weiter geht's durch stille Dörfer und..... hektische Nationalstrassen

  In der Ruhe liegt die Kraft

  .    

Sebes
Ursprünglich von den Dakern besiedelt, später Teil des Römischen Imperiums, siedelten sich im 12. Jahrhundert Siebenbürger Sachsen hier an. 1438 wurde Sebeş vom Osmanischen Reich besetzt.

 
Bis Lutsch 2000 sind es nur noch ein paar km. Wir suchen uns dort einen Platz zum Schlafen und schlagen uns noch in der Kneipe den Bauch voll, bevor wir zu Bett gehen.

09.09.2005 Wetter: könnte nicht besser sein    
Eigentlich wollten wir heute Rumänien verlassen. Aber in Anbetracht des schönen Wetters beschließen wir, einen Umweg durch das Apuseni-Gebirge bis nach Baille Felix zu fahren und dann das Land In Oradea zu verlassen.
Route: Hunedoara, dann durch das Apuseni-Gebirge nach Baille Felix. Wegstrecke: ca. 270 km Reisezeit:
Zunächst werden wir einen Abstecher nach meiner Lieblingsburg "Hunedoara" unternehmen.
Wir fahren los und nach 10 km : Stau
Irgendwann geht's weiter und wir biegen Richtung Hunedoara ab. Ansichten von verfallenen Hüttenwerken wechseln sich ab mit....
... schönen Alleen.  
Man zeigt, was man hat

Hunedoara

Hunedoara (dt.: Eisenmarkt, ung.: Vajdahunyad) liegt im gleichnamigen Bezirk Hunedoara in der Region Siebenbürgen. In einigen anderen Varianten wird die Stadt Hunyad, Hannedeng, Hunyadiopolis oder Eisenstadt genannt.
Die Stadt wurde zum ersten Mal im Jahr 1265 erwähnt. Im Mittelalter herrschte in der Stadt die mächtige Adelsfamilie Corvin, auch der ungarische König Matthias Corvinus entstammt diesem Geschlecht.
Die einst größte Eisenhütte Rumäniens in Hunedoara ist heute weitgehend stillgelegt und besitzt keine Hochöfen mehr, sieht man einmal von den museal erhaltenen Hochöfen im alten Werksteil ab.

Burg Corvinestilor - Castelul de Hunedoara
Die Burg hat ihren Namen von ihren ehemaligen Besitzern. Sie wurde um das Jahr 1452 im gotischen Stil von Johann Hunyadi auf einem Kalkfelsen auf den Resten einer Festung aus dem 12. Jahrhundert errichtet. Die übrigen Teile wurden unter Matthias Corvinus und den Fürsten Bethlen erbaut. Nach zwei Bränden schlug 1854 der Blitz in die Burg ein, sie brannte daraufhin ein drittes Mal ab. Weitere historische Informationen kann man dem Buch von Gheorghe Anghel: Mittelalterliche Burgen in Transsilvanien, erschienen 1973 in Bukarest, entnehmen.

 
Der Bilderkatalog zeigt Ansichten der Burg.
 
       
Hunedoara-Rathaus Das Theater
Im Apuseni-Gebirge
Mittagessen mit Gast    

Weitere Eindrücke vom Apuseni-Gebirge

Am Abend kommen wir in Baille Felix an, suchen eine Zeit lang nach dem Campingplatz und landen schließlich vor dem Thermalbad. Eine Frau winkt uns und zeigt uns endlich den Eingang. Wir hatten nicht begriffen dass wir über einen Parkplatz fahren müssen.

Aber jetzt ist es vollbracht. Wir stehen, machen klar Schiff und gehen noch auf ein Bier an den Kiosk.
Wir machen Bekanntschaft mit dem Besitzerehepaar und werden zu einem Gläschen Palinca eingeladen. Natürlich bleibt es nicht bei dem einen, und als die Flasche leer ist, gehe ich, gestützt von meiner Frau, ziemlich destabilisiert "nach Hause", und falle, jawohl falle, sofort ins Bett. Aber der Abend war nett!


10.09.2005 Wetter: immer noch gut    
       
Campingplatz Baille Felix Der Kiosk
links Wasser
rechts Thermalwasser
 
Sanitärgebäude Entsorgung
Das Thermalbad auf der Straßenseite gegenüber Der Wachhund
Die Frau des Besitzers, er selbst war an diesem Morgen nicht da.    
Wir wollen heute bis nach Österreich fahren.    
Um 11:30 geht's los. Zunächst nach Oradea.
Die Universitätsstadt Oradea (deutsch: Großwardein), ist 13 km von der ungarischen Grenze entfernt.
Die Burg und damit auch die Stadt befindet sich strategisch vorteilhaft an der Öffnung des Kreischtales entgegen dem Pannonischem Tiefland auf einer durchschnittlichen Höhe von 126 m. Der Fluss fließt nahezu mittig durch die Stadt.

 

Hier ein paar Bilder

 

Leider erlebten wir nach der Rückkehr eine böse Überraschung: Unser WOMO war aufgebrochen worden. Nach einem Überblick stellten wir fest, dass nur die Videokamera fehlte und eine halbvolle Packung Zigaretten. Wir waren durch das sichere Gefühl, welches wir auf der gesamten Tour hatten, zu leichtsinnig geworden. Ich hatte es nicht für notwendig erachtet, meine Sicherungsstange zwischen die beiden Fahrerhaustüren zu hängen und wurde prompt bestraft !! Es ist aber auch eine Schande, welche Sch...schlösser in so ein Fahrzeug eingebaut werden.
Nach einer dreistündigen Visite bei der örtlichen Polizei, fuhren wir weiter zur Grenze.
Grenzübergang Bors Grenzübergang Bors
Die Abfertigung verläuft reibungslos, (Ich bekam vorher von meiner Frau den Befehl, mein lockeres Mundwerk zu halten) und so fuhren wir am gleichen Tag noch durch Ungarn bis nach Deutsch-Jahrndorf in Österreich.
Ungarn Ungarn

Deutsch-Jahrndorf in Österreich

Nach einer geruhsamen Nacht (frei nach Ulrich Wickert) machten wir uns dann auf den Heimweg.
       

Da wir noch ein paar Tage Zeit haben, wollen wir noch durch die Alpen fahren. Teils durch Österreich, teils durch Deutschland.
Weiter unten sehen Sie die Route und dazugehörig ein paar Bilder.

       
11.09.2005 Bilder  
12.09.2005 Bilder  
13.09.2005 Bilder  
14.09.2005 Bilder  
       

Am 14.09.2005 um 16:30 Uhr sind wir wieder zu Hause.
Ein schöner Urlaub ist zu Ende
 

Fazit
Es war eine schöne Tour. Viel problemloser, als wir befürchtet hatten.
       
       
       

Statistik

Datum Wegstrecke Tachostand km
12.08.2005 Abfahrt Merzig 11517  
16.08.2005 Grenze - Varsand 13017 1500
20.08.2005 Constanta 14107 1090
21.08.-06.09.2005 Constanta und Umgebung 14107 - 14250 243
06.09.2005 Abfahrt Constanta 14250  
10.09.2005 Grenze Oradea 15180 930
10.09.2005 Grenze Österreich 15610 430
14.09.2005 Merzig 16886 1276
 

gesamt 

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